ZUM SEITENENDE

Musik macht das Leben erst schön
  

Viele kennen vielleicht auch noch Ossi Pekarsch, Lehrling beim Pfeifer-Maler. Während der Arbeit fiel der junge Mann dadurch auf, daβ er gerne und sehr schön dabei sang. Immer öfter wurde ihm geraten, seine Stimme zu schulen. So entschloβ er sich zum Gesangsstudium. Er schloβ die Prüfungen sehr gut ab und wurde am Reichenberger Stadttheater als Operettentenor bis zum Kriegsende beschäftigt. Die Aussiedlung führte ihn ins zerbombte Berlin, wo er sich Arbeit in seinem Beruf erhoffte. Dort lebte er zunächst mit seiner Mutter zusammen, dann verliert sich die Spur.

Ebenfalls Musik zum Beruf machte Liesl Löw, geboren 1914 und heute Frau Professor Elisabeth Decht in Österreich. Sie vereinte Musik und Pädagogik zur Musikpädagogin. In Maffersdorf hatte sie ja schon Musikschüler/innen. 1994 konnte sie in Schönbach ihren 80. Geburtstag feiern. Damals schrieb sie mir: "Ich hatte mir mein Leben in der Pension äuβerst langweilig und ruhig vorgestellt, aber ganz anders sieht es aus, und dafür bin ich sehr dankbar. Die Gratulationen und Feiern haben Tage in Anspruch genommen, aber ich habe es überlebt. Mir geht es gut, gesundheitlich fühle ich mich wohl. Ich führe die gesamte Kanzleiarbeit im Pfarrhof, habe einen traumhaft schönen Kirchenchor (50 Sänger/innen), mache den Organistendienst und halte Führungen in unserer wunderschönen gotischen Kirche, habe auch noch einige Schüler für Orgel und Klavier. Kochen muβ ich natürlich auch, und das für oft für sehr verwöhnte Gäste. Ich hätte nie gedacht, daβ ich einmal eine ganz perfekte Köchin werde, aber ... man entdeckt im Laufe der Jahre erst, wie viele versteckte Talente in einem stecken."